„Geschenkter“ Klassensieg zu Landsberg Rallye: Wir hatten viel Fahrspaß, aber die erzielten Zeiten waren zugegebenermaßen unter unseren selbst gesteckten Erwartungen. Auf WP1 sind wir bei Nässe mit unseren Reifen wie erwartet sofort ins Hintertreffen geraten und waren Klassen-Letzter. Auf WP2 konnten wir dann kontern und uns bis auf eine Zehntelsekunde wieder an die Führenden Lukas Thorwarth/Markus Rommel ran arbeiten. Auf WP3 – dem Rundkurs im Gewerbegebiet- verloren wir zu unserer eigenen Überraschung abermals enorm viel Zeit, sodass wir mit gesamt 7 Sekunden Rückstand in die Halbzeitpause gingen.
In der zweiten Schleife waren die gleichen WPs noch einmal zu befahren: WP4 und WP5 lief gut, wir konnten den Spieß wieder umdrehen und so mit 3 Sekunden Vorsprung in WP6 starten – wieder der Rundkurs. Wohlwissend, dass es jetzt „um die Wurst“ geht und der Vorsprung wohl nicht reichen würde, versuchten wir entgegen meiner fahrdynamischen Überzeugungen so rund und schnell wie möglich zu fahren. Keine Drifts, kein Anstellen, usw. Dafür permanent blauer Qualm beim Bremsen, den selbst der Nachfolgende noch sehen konnte. Ergebnis der verkrampft untersteuernden Fahrt: nur 0,5 Sekunden schneller, als im ersten Durchgang mit lustvollem Fahrstil!
Fazit des Beifahrers Benjamin: „Hab mich total unwohl gefühlt, wenn das Auto die ganze Zeit über die Vorder- statt Hinterräder rutscht“ Meine Meinung: Ging mir auch so! Machen wir auch nicht wieder. Ist offensichtlich ohnehin auch nicht schneller.
Im Endergebnis lagen wir dann 2,1 Sekunden hinter Lukas Thorwarth und Markus Rommel auf Platz 2 in unserer Klasse. Allerdings erhielten die beiden noch eine Zeitstrafe für das Touchieren einer Schikane, sodass wir plötzlich doch vorn lagen und uns der Klassensieg sprichwörtlich in die Hände fiel!
So richtig freuen konnten wir uns über diesen Sieg aber nicht, denn Team Thorwarth/Rommel waren in reiner Fahrzeit gemessen die Schnelleren und deshalb für uns die moralischen Sieger. Herzlichen Glückwunsch noch mal an dieser Stelle für die gezeigte Leistung!
Onboard-Videos gibt es diesmal leider nicht, da die Kamera nach kurzer Zeit ausfiel..
Für uns heißt es jetzt zu analysieren, warum das Auto während der ganzen Rallye einfach deutlich zu wenig Grip aufbaute und unsere Zeiten trotz gefühlt guter Fahrt so unbefriedigend waren. Vielleicht war ich fahrerisch an diesem Tag auch einfach nicht gut drauf. In jedem Fall werden wir an allen Punkten arbeiten, denn bis zur Thüringen-Rallye sind nur noch 3 Wochen Zeit..
Beitragsbild: RallyePhotography m.götz